Regen

Regen

Wronggirl. 05.09.2024 19:02 - Bearbeitet vor 4 Wochen von: Wronggirl.
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Regen ist still, leise und geduldig wie die Zeit selbst.


Jeder Tropfen erzählt seine eigene Geschichte - die Geschichte vom Fall.

Sind wir Menschen nicht auch einfach Regentropfen im Lauf der Zeit?

Fallen und Steigen, wie der ewige Kreislauf des Regens.

Verschwinden in der Masse, nur kurze Ausschnitte unseres Weges wird von anderen gesehen.

Genau wie der einzelne Regentropfen unter Tausenden.

Er kann mit bloßen Augen nicht verfolgt werden - vom Anfang bis zum Ende.

Irgendwo verliert man ihn aus den Augen.

Doch eins ist gewiss; er wird fallen, immer weiter und irgendwann ankommen.

Entweder ganz unten, oder abgefangen von einem Hinderniss, das ihn davor bewahrt.

Genauso falle ich, manchmal kurz gesehen, manchmal still und unbemerkt.

Teile meiner Selbst verliere ich auf dem Weg nach unten.

Wie der Regen, wenn der Tropfen an einem Blatt hängen bleibt und ein Teil seiner Masse zurücklässt, bevor er seinen Weg fortsetzt.


Und unten?

Zerstreut sich alles in tausende winzige Teile, die nie mehr so zusammenkommen werden.

Alles verändert sich, die Teile zerstreuen sich, gehen verloren in den kleinen Rinnsalen, die sich daraus bilden.

Genau diesen einen Regentropfen wird es so nie mehr geben.

Die Wucht des Aufpralls zerstörte ihn.

Und ich?

Liege auch am Boden

Zerstört von der Wucht des Aufpralls und des Schmerzes, den er mit sich bringt.

Gehe verloren in den Gefühlen, die sich in diesem Moment einen Weg nach draußen bahnen.

Unaufhaltsam wie die Kraft des Wassers.

Und dann?

Sonne, der Bote , der Wärme und Sicherheit gibt, trügerisch, aber da.

Und die Teile des Regentropfens nehmen wieder ihren Weg auf -

ihren Weg nach oben. Sie sind leicht, frei.

Bevor die Kälte wieder kommt und sie erneut fallen.

Ich steige mit, lasse mich von der trügerischen Wärme, dem Licht leiten.

Spüre die Leichtigkeit und bekomme neue Hoffnung.

Hoffnung auf das Glück.

Vergesse, dass es sich wieder ändern wird.

Und dann kommt erneut die Kälte und der Kreislauf beginnt von vorn.

Unaufhörlich, beständig , jedes mal

Bis nichts, was ich mal, war bleibt

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